Partizipative Lehre im Kontext inklusionssensibler Hochschule – Entwicklung inklusiver Hochschuldidaktik durch Menschen mit Lernschwierigkeiten als Bildungsfachkräfte.

Fragestellung
Forschungsmethode
Status und Laufzeit
Standort(e)
Kontaktadresse(n)

Partizipative Lehre im Kontext inklusionssensibler Hochschule – Entwicklung inklusiver Hochschuldidaktik durch Menschen mit Lernschwierigkeiten als Bildungsfachkräfte.

Diversität und Partizipation werden im Kontext inklusiver Bildung bislang primär auf der Ebene von Lernenden betrachtet und weniger auf der Ebene der Lehrenden.

Dieses Projekt erforscht den Einsatz von Menschen mit Lernschwierigkeiten (Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung) als Bildungsfachkräfte in sozial- und erziehungswissenschaftlichen Studiengängen. Ausgebildet werden Bildungsfachkräfte in Kiel und zukünftig auch an anderen Standorten. Gemäß der Forderung „Nichts über uns ohne uns“ sind die Bildungsfachkräfte aktiv an Lehre und Forschung beteiligt.

Kurzfassung: In welcher Form beeinflusst die Lehre von Bildungsfachkräften mit Lernschwierigkeiten die Entwicklung inklusionssensibler Handlungsorientierungen zukünftiger Pädagog_innen in den Bildungsbereichen Frühpädagogik, Schulpädagogik und Soziale Arbeit? Wie trägt dies zur Qualitätsentwicklung inklusiver Hochschulbildung und-didaktik bei?

Das Forschungsprojekt verfolgt das übergreifende Ziel, durch die Initiierung und Analyse partizipativer Lehre mit ausgebildeten Bildungsfachkräften mit Lernschwierigkeiten die inklusive Qualität der Hochschulbildung auszubauen. Das Forschungsprojekt untersucht zum einen die strukturelle Dimension partizipativer Lehre, zum anderen wird die handlungspraktische Dimension didaktischer Erfahrungen analysiert:

(F1) An welchen Stellen der genannten Hochschulbildungsbereiche ist eine curriculare Einbettung partizipativer Lehre (Lehre durch qualifizierte Bildungsfachkräfte mit Lernschwierigkeiten) sinnvoll, um eine Stärkung der inklusiven Qualität der Hochschulbildung zu verankern?

(F2) Welche handlungsleitenden Relevanz- und Begründungsmuster lassen sich in der Auswahl didaktisch-methodischer Aufbereitung der Lehrinhalte seitens der Bildungsfachkräfte mit Lernschwierigkeiten finden?

(F3) Mit welchen Konzepten und mit welchem Erfahrungswissen bereiten die Bildungsfachkräfte die von ihnen gestalteten Lehrinhalte didaktisch-methodisch auf und wie wird dieses Wissen in der Praxis des Lehrens handlungsleitend umgesetzt?

(F4) Wie wirken eingesetzte didaktisch-methodische Elemente partizipativer Lehrveranstaltungen auf die Studierenden? Welche Veränderungsprozesse regen sie an? Wie wirkt sich dieses Erleben letztlich auf die Handlungsorientierungen der zukünftigen Pädagog_innen aus?

Das empirische Forschungsdesign basiert primär auf interpretativ–rekonstruktiven Verfahren der qualitativen Sozialforschung und ist partizipativ ausgerichtet (qualitative Dokumentenanalyse in Fokusgruppen, Dokumentarische Videoanalyse von Lehr-/Lerninteraktionen und Dokumentarische Analyse der Hochschullehre mit Gruppendiskussionen). Das heißt, dass die vom Forschungsthema betroffenen Akteur_innen aktiv in den Forschungsprozess einbezogen werden.

Die Forschungsergebnisse sollen einen breiteren Praxistransfer für die Ausbildung und Qualifikation in pädagogischen Berufen ermöglichen. Deshalb werden im ParLink-Projekt Gestaltungsempfehlungen für eine inklusionssensible Curriculumsentwicklung erarbeitet und ein Ergebnis- und Erfahrungspool zur Verbreitung der Forschungserkenntnisse aufgebaut

An einem abschließenden Praxistransfer-Fachtag sollen die Forschungsergebnisse der Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden und unter anderem die didaktischen Einsatzmöglichkeiten der Lehrfilme im Kontext der Hochschulbildung diskutiert werden.

Status: abgeschlossen

Laufzeit des Projekts: Mai 2018 – März 2021

Technische Hochschule Köln 

Universität Leipzig

Prof.in Dr.in Saskia Schuppener / Universität Leipzig / Institut für Förderpädagogik / Marschnerstraße 29a, 04109 Leipzig

Prof.in Dr.in Andrea Platte / Technische Hochschule Köln / Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung / Institut für Kindheit, Jugend, Familie und Erwachsene / Gustav-Heinemann-Ufer 54, 50968 Köln

Downloads / Links

Hier geht es zur ParLink-Seite, von Teilprojekt A, auf der Homepage der Universität Leipzig.

Hier geht es zur ParLink-Seite, von Teilprojekt B, auf der Homepage der Technischen Hochschule Köln.

Hier geht es zur Homepage des Instituts für inklusive Bildung.

Sammelbandbeitrag (PDF)

Beitrag des Projekts ParLink im Sammelband "Qualifizierung für Inklusion - Sekundarstufe" (2022) herausgegeben von Felix Buchhaupt, Jonas Becker, Dieter Katzenbach, Deborah Lutz, Alica Strecker und Michael Urban. (PDF - 2 MB)

TEAM

Das Projekt ParLink ist ein Verbundprojekt, das an mehreren Standorten unterschiedliche Teilprojekte bearbeitet. 

Prof.in Dr.in Saskia Schuppener

Projektleitung

Teilprojekt A am Standort Leipzig

Prof.in Dr.in Andrea Platte

Projektleitung

Teilprojekt B am Standort Köln

Prof. Dr. Matthias Otten

Projektleitung

Teilprojekt B am Standort Köln

Pia Algermissen

Wissenschaftliche Mitarbeit

Teilprojekt A am Standort Leipzig

Daniel Bergelt

Wissenschaftliche Mitarbeit

Teilprojekt A am Standort Leipzig

Hannah van Ledden

Wissenschaftliche Mitarbeit

Teilprojekt A am Standort Leipzig

Dr.in Mandy Hauser

Wissenschaftliche Mitarbeit

Teilprojekt A am Standort Leipzig

Anna Nutz

Wissenschaftliche Mitarbeit

Teilprojekt B am Standort Köln

Sebastian Hempel

Wissenschaftliche Mitarbeit

Teilprojekt B am Standort Köln

VERÖFFENTLICHUNGEN

Publikationen:
Algermissen, P., Hauser, M. & van Ledden, H. (2020). Inklusion ist (k)eine Frage der Persönlichkeit – Inklusive Kompetenzen institutionell verankern. QfI – Qualifizierung für Inklusion, 2(1). doi: 10.21248/qfi.23

Schwörer, L., Janzowski, M. & Hauser, M. (2020). Interviews zum Projekt ParLink. Nachgefragt – Die Interviewreihe InkBi 1. Online verfügbar unter: https://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/de/2188.php

Schwörer, L., Veronese, I. & Algermissen, P. (2020). (Ko-)Forschen mit partizipativem Anspruch. Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 15(3), 65-106. doi: 10.3217/zfhe-15-03/06

Vorträge:
Schwörer, L., Holler, E., van Ledden, H. & Hauser, M. (2020): Chancen und Herausforderungen digitaler Mediennutzung für die Partizipative Forschung. Vortrag auf der 34. Inklusionsforscher*innentagung (IFO) 2020, Wien.

Workshops:
Hempel, S. & Otten, M. (2019, September). Rekonstruktionen von Teilhabe als Gegenstand (und Ziel?) – Erfahrungen aus dem Projekt ‘ParLink’. Workshop-Beitrag auf dem 1. Kongress des Aktionsbündnis Teilhabeforschung an der Humboldt-Universität, Berlin.

Goethe-Universität Frankfurt
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Institut für Sonderpädagogik
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
D-60629 Frankfurt am Main