Rekonstruktionen zur Fallkonstitution sonder- und sozialpädagogischer Professioneller in inklusiven Schulen
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Rekonstruktionen zur Fallkonstitution sonder- und sozialpädagogischer Professioneller in inklusiven Schulen
Wie sonder- und sozialpädagogische Akteur:innen inklusiver schulischer Bildung unter Berücksichtigung der je zu bearbeitenden pädagogischen Handlungsprobleme Fälle konstituieren und wie sie in dem Kontext Zuständigkeit(sordnung)en vor dem Hintergrund organisationaler Rahmenbedingungen aushandeln, war Forschungsgegenstand der Studie. In Hinblick auf Fragen der Qualifizierung pädagogischer Akteur:innen für inklusive Bildungs- und Erziehungsprozesse beabsichtigte die Studie, einen Beitrag zur fallbasierten Professionalisierung von (angehenden) Sonderpädagog:innen, Professionellen der Sozialen Arbeit und auch Lehrkräften zu leisten.
Kurzfassung: Wer macht wen und was wie zum Fall?
(F1) Wie vollziehen sich Prozesse der Fallkonstitution in der Schule als Organisation und Institution
a) intraprofessionell, also unabhängig von der jeweils anderen Profession, aber mit einem Fokus auf einen gleichen Fall, und in der interprofessionellen Kooperation, d.h. in der Zusammenarbeit zwischen sonder- und sozialpädagogischen Akteur:innen am gemeinsamen Fall?
b) in der pädagogischen Interaktion mit Schüler:innen (und ggfs. auch deren Eltern) in verschiedenen Förder- und Unterstützungsarrangements und in Situationen kollegialen Austauschs, also in Abwesenheit der Schüler:innen?
(F2) Kommen – und wenn ja, wie – berufskulturell unterschiedliche Wissensbestände und Überzeugungen in solchen Prozessen zum Tragen, durch die berufliche Zuständigkeiten interaktiv hergestellt werden? Oder werden diese – und wenn ja, wie – durch organisational institutionelle Logiken überlagert?
Anschließend an eine ethnographische Phase in den teilnehmenden Schulen, die der Erkundung des jeweiligen Feldes diente, wurden interprofessionelle Gespräche (Teamsitzungen, Förderplangespräche, Tür- und Angelgespräche, …) sowie ggf. Gespräche der Professionellen mit Schüler:innen und/oder ihren Eltern aufgezeichnet. Diese wurden objektiv hermeneutisch bzw. sozialwissenschaftlich hermeneutisch ausgewertet.
Status: abgeschlossen
Hier können Sie den Abschlussbericht downloaden.
Laufzeit des Projekts: Oktober 2017 – September 2020
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Universität Kassel
Prof.in Dr.in Mirja Silkenbeumer / Goethe-Universität / Fachbereich Erziehungswissenschaften / Institut für Sonderpädagogik / Theodor-W.-Adorno-Platz 6 / 60323 Frankfurt am Main / silkenbeumer(at)em.uni-frankfurt.de
Downloads / Links
Hier geht es zur FallKo-Seite auf der Homepage der Universität Frankfurt am Main.
Sammelbandbeitrag (PDF)
Beitrag des Projekts FallKo im Sammelband "Qualifizierung für Inklusion - Sekundarstufe" (2022) herausgegeben von Felix Buchhaupt, Jonas Becker, Dieter Katzenbach, Deborah Lutz, Alica Strecker und Michael Urban.(PDF - 2 MB)
TEAM
Das Projekt FallKo ist ein Verbundprojekt, das an mehreren Standorten unterschiedliche Teilprojekte bearbeitet.
Prof.in Dr.in Mirja Silkenbeumer
Verbundkoordination und Projektleitung
Teilprojekt A
silkenbeumer(at)em.uni-frankfurt.de
Dr.in Nina Thieme
Projektleitung
Teilprojekt B
Dr.in Hannah Schott-Leser
Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A
Eva Marr
Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt B
Dr.in Daniela Molnar
Wissenschaftliche Mitarbeit Teilprojekt B
VERÖFFENTLICHUNGEN
Thieme, N. (2021). “Inklusion“ in der Kinder- und Jugendhilfe. Zu den möglichen Folgen für die adressierten Kinder und Jugendlichen. In T. Franzheld & A. Walther (Hrsg.), “Vermessung” der Kinder- und Jugendhilfe. Versuch einer Standortbestimmung. Weinheim: Beltz Juventa.
Thieme, N., & Goldsweer, K. (2021). „[D]ie Schülerakte kam eineinhalb Monate nach Alexander an die übernehmende Grundschule“. Zur (übersteigerten) Bedeutsamkeit der Fallakte im Prozess der Fallkonstitution in der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit sonder- und sozialpädagogischer Professioneller im Kontext schulischer Erziehungshilfe. In S. Bender, F. Dietrich & M. Silkenbeumer (Hrsg.), Schule als Fall. Institutionelle und organisationale Ausformungen. Wiesbaden: Springer VS.
Thieme, N. (2020). Zur Charakteristik der Gesellschaft, an der im Zuge von Inklusion Teilhabe ermöglicht werden soll. Vergewisserungen und Reflexionen zu möglichen Implikationen. In I. van Ackeren, H. Bremer, F. Kessl, H. C. Koller, N. Pfaff, C. Rotter, D. Klein & U. Salaschek (Hrsg.), Bewegungen. Beiträge zum 26. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Leverkusen: Barbara Budrich. doi: 10.3224/2F84742385
Sauerwein, M. & Thieme, N. (2020). Zur Durchmischung schul- und sozialpädagogischer Zuständigkeiten in Ganztagsschulen. In P. Cloos, B. Lochner & H. Schoneville (Hrsg.), Soziale Arbeit als Projekt. Konturierungen von Disziplin und Profession (S. 261-271). Wiesbaden: Springer VS.
Chiapparini, E., Thieme, N. & Sauerwein, M. (2020). Tagesschulen in der Schweiz – ein neues und herausforderndes Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. Schweizerische Zeitschrift für Soziale Arbeit, 25(19), 157-173.
Hornung, J. & Becher, J. (2019). Von Förderschule zu Förderschule – Zum Motiv der Entlastung in der Rekonstruktion eines Übergabegesprächs nach dem Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie. In S. Ellinger & H. Schott-Leser (Hrsg.), Rekonstruktionen sonderpädagogischer Praxis. Eine Fallsammlung für die Lehrerbildung (S. 75-102). Opladen, Berlin, Toronto: Barbara Budrich.
Kunze, K., Bartmann, S. & Silkenbeumer, M. (2019). Teamgespräche als Adressierungsgeschehen. Methodische Überlegungen zur Rekonstruktion pädagogischer Zuständigkeitsformationen. In P. Cloos, M. Fabel-Lamla, K. Kunze & B. Lochner (Hrsg.), Pädagogische Teamgespräche. Methodische und theoretische Perspektiven eines neuen Forschungsfelds (S. 133-153). Weinheim, Basel: Beltz Juventa.
Sauerwein, M., Thieme, N. & Chiapparini, E. (2019). Wie steht es mit der Ganztagsschule? Ein Forschungsreview mit sozialpädagogischer Kommentierung. Soziale Passagen, 11(1), 81-97.
Schott-Leser, H. (2019). Wozu Kasuistik in der sonderpädagogischen Lehrerbildung? Überlegungen zur Bedeutsamkeit von Fallbezug und reflexivem Habitus. In S. Ellinger & H. Schott-Leser (Hrsg.), Rekonstruktionen sonderpädagogischer Praxis. Eine Fallsammlung für die Lehrerbildung (S. 11-20). Opladen, Berlin, Toronto: Barbara Budrich.
Schott-Leser, H. (2019). Rekonstruktionen von Problemmarkierungen in kollegialen Gesprächen. Ein Beitrag zur sonderpädagogischen Fallkonstitution unter dem Fokus einer professionalisierungstheoretischen Perspektive. In S. Ellinger & H. Schott-Leser (Hrsg.), Rekonstruktionen sonderpädagogischer Praxis. Eine Fallsammlung für die Lehrerbildung (S. 45-74). Opladen, Berlin, Toronto: Barbara Budrich.
Silkenbeumer, M. & Thieme, N. (2019). Wer macht wen und was wie zum Fall? Rekonstruktionen zur Fallkonstitution und Kooperation sonder- und sozialpädagogischer Professioneller in inklusiven Schulen (FallKo). Soziale Passagen, 11(1), 205-208.
Thieme, N. (2019). Zur Fallkonstitution in Teamgesprächen zwischen Professionellen der Sozialen Arbeit und Lehrer/inne/n im Ganztag. In P. Cloos, M. Fabel-Lamla, K. Kunze & B. Lochner (Hrsg.), Pädagogische Teamgespräche. Methodische und theoretische Perspektiven eines neuen Forschungsfelds (S. 247-262). Weinheim, Basel: Beltz Juventa.
Silkenbeumer, M. & Thieme, N. (2019). „Denn der Plan ist, dass Sarah mitgenommen wird”. Zur Fallkonstitution im interinstitutionellen Kooperationskontext ambulanter (sonderpädagogischer) schulischer Erziehungshilfe und allgemeinem Sozialen Dienst. In Kommission Sozialpädagogik (Hrsg.), Teilhabe durch*in*trotz Sozialpädagogik (S. 89-102). Weinheim: Beltz.
Kunze, K. & Silkenbeumer, M. (2018). Institutionalisierungsbedingte Herausforderungen der berufsgruppenübergreifend verantworteten pädagogischen Arbeit an inklusiven Schulen. In M. Walm, T. Häcker, F. Radisch & A. Krüger (Hrsg.), Empirisch-pädagogische Forschung in inklusiven Zeiten. Konzeptualisierung, Professionalisierung, Systementwicklung (S. 131-145). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Silkenbeumer, M., Kunze, K. & Bartmann, S. (2018). Teil- und zugleich Allzuständigkeit? Rekonstruktionen zu Zuständigkeitsfigurationen und Positionierungen pädagogischer Berufsgruppen in der Organisation Schule. In L. Neuhaus & O. Käch (Hrsg.), Bedingte Professionalität – Professionalität im Kontext von Institution und Organisation (S. 130-157). Weinheim, Basel: Verlagsgruppe Beltz.
Thieme, N. (2018). Vermittlung und Hilfe. Zuständigkeiten der Lehrer/innenprofession und der Profession Sozialer Arbeit. Lernende Schule, (81), 12-15.
Thieme, N. & Silkenbeumer, M. (2017). Herausforderungen Sozialer Arbeit in multiprofessionellen Handlungskontexten. Ein Vorschlag zur Systematisierung. In N. Thieme & M. Silkenbeumer (Hrsg.), Die herausgeforderte Profession. Soziale Arbeit in multiprofessionellen Handlungskontexten (14. Sonderheft der Zeitschrift ‚neue praxis‘) (S. 3-12). Lahnstein: Verlag neue praxis.
Silkenbeumer, M., Thieme, N. & Kunze, K. (2017). Kooperation in multiprofessionellen Handlungskontexten. Zur Frage beruflicher Zuständigkeit/en Sozialer Arbeit. In: N. Thieme & M. Silkenbeumer (Hrsg.), Die herausgeforderte Profession. Soziale Arbeit in multiprofessionellen Handlungskontexten (14. Sonderheft der Zeitschrift ‚neue praxis‘) (S. 35-42). Lahnstein: Verlag neue praxis.
Goethe-Universität Frankfurt
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Institut für Sonderpädagogik
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
D-60629 Frankfurt am Main