Inklusive Diagnostik im Dialog: Qualifizierungsprogramm zur Unterstützung schulischer Inklusion im Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung

(Prof.in Dr.in Bettina Amrhein & Dr. Benjamin Badstieber)

Fragestellung
Forschungsmethode
Status und Laufzeit
Standort(e)
Kontaktadresse(n)

Inklusive Diagnostik im Dialog: Qualifizierungsprogramm zur Unterstützung schulischer Inklusion im Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung

Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung
(FSP-ESE) stellen die Akteur*innen in inklusiven Schulkontexten vor extreme
Herausforderungen. Der Entwicklung einer inklusionskompetenten Diagnostik und Förderung
der emotionalen und sozialen Entwicklung der Schüler*innen kommt entsprechend ein
herausgehobener Stellenwert zu. So hat sich gezeigt, dass es Lehrkräften und anderen
Professionellen der allgemeinbildenden Schulen bisher nicht ausreichend gelingt, Diagnostik
sinnvoll mit Maßnahmen der Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung im
inklusiven Unterricht zu verknüpfen. Es kann ein kritischer Anstieg der Schüler*innenzahlen
mit dem FSP-ESE an deutschen Schulen verzeichnet werden (KMK 2022).

Das interdisziplinäre Projekt InDiD zielt darauf ab, ein in Deutschland neuartiges
Qualifizierungsprogramm für Lehrkräfte zu entwickeln und zu evaluieren, das es ihnen
ermöglicht, ihre häufig auf impliziten Annahmen beruhenden Urteile über Schüler*innen mit
verstörendem Verhalten explizit zu machen. Sie lernen ihre förderbezogene Diagnostik im
FSP-ESE u.a. entlang des international bekannten Ansatzes des Restorative Practice
Approach im Dialog zu professionalisieren. Das Projekt InDiD leistet damit einen innovativen
Beitrag zur stärkeren wissenschaftlichen Fundierung professionellen Diagnostizierens
im Kontext inklusiver Bildung mit Blick auf die emotionale und soziale Entwicklung von Schüler*innen in “außergewöhnlichen Lebenslagen”.

Das Projekt InDiD bearbeitet folgende Forschungsfragen:

  • Wie lässt sich in einer inklusionspädagogischen Perspektive eine förderbezogene Diagnostik von Schüler*innen mit dem FSP-ESE wissenschaftlich begründen und praxisorientiert entwickeln?
  • Inwieweit lässt sich durch das Programm das allgemein- und sonderpädagogische Professionalisierungserleben im Hinblick auf eine förderbezogene Diagnostik im FSP-ESE im inklusiven Unterricht befördern?
  • Welche Hinderniserfahrungen erleben Schüler*innen (mit einem FSP-ESE) im Unterricht? Wie lässt sich das Wissen darüber im Kontext einer förderbezogenen Diagnostik zur Unterstützung ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung nutzen?

Qualitative rekonstruktive Sozialforschung (Bohnsack 2014)
Diskursanalyse (Keller et al. 2006)
Erhebungsinstrumente: Qualitative Gruppendiskussionen, qualitative Leitfadeninterviews, Dokumentenanalyse
Auswertungs-/Analysemethoden: qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2015) und die dokumentarische Methode der Textinterpretation (Bohnsack et al. 2013)

Status: laufend

Laufzeit des Projekts: Oktober 2021 – Januar 2025

Universität Duisburg-Essen

Prof.in Dr.in Bettina Amrhein / Universität Duisburg-Essen / Leiterin des Lehrstuhls für Inklusive Pädagogik und Diversität / Institut für Erziehungswissenschaften / Fakultät für Bildungswissenschaften / BiWi S06 Universitätsstraße 2 / 45141 Essen / bettina.amrhein(at)uni-due.de

Downloads / Links

Zum Transferprodukt umbraise: https://umbraise.de

Vortragsfolien

Vortragsfolien des Projekts InDiD im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Förderrichtlinie (März 2022)(PDF - 822 KB)

TEAM

Das Projekt IndiD ist ein Einzelvorhaben und das Team setzt sich wie folgt zusammen:

Prof.in Dr.in Bettina Amrhein

Projektleitung

bettina.amrhein(at)uni-due.de

Dr. Benjamin Badstieber

Projektleitung

benjamin.badstieber(at)uni-due.de

Das Bild zeigt Joana Reimer vor einem schwarzen Hintergrund. Sie trägt die blonden Haare offen und blickt in die Kamera.

Joana Reimer, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeit

joana.reimer(at)uni-due.de

Das Schwarz-Weiß-Bild zeigt Nele Meiser. Sie lächelt direkt in die Kamera.

Nele Meiser

Wissenschaftliche Hilfskraft

n.meiser(at)uni-bielefeld.de

Malte Thiede, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeit

malte.thiede(at)uni-due.de

VERÖFFENTLICHUNGEN

Amrhein, B., Badstieber, B., Müller-Cleve, M., Reisenauer, C., & Thiede, M. (2023). „(Er)kenne Dich selbst“. Eine Initiative zur inklusionsorientierten Professionalisierung von (sonder-)pädagogischen Lehrkräften im Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung. In M. Hoffmann, T. Hoffmann, L. Pfahl, M. Rasell, H. Richter, R. Seebo, M. Sonntag, & J. Wagner (Hrsg.), Raum. Macht. Inklusion. Inklusive Räume erforschen und entwickeln (S. 280–286). Klinkhardt.

Amrhein, B., Badstieber, B., Reisenauer, C., Müller-Cleve, M., & Thiede, M. (2024). Wege aus der Problemtrance und den Verhaltensfallen? – Einblicke in die Durchführung eines neuen Professionalisierungsprogramms zur inklusionspädagogischen Diagnostik im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung. In I. Bosse, K. Müller, & D. Nussbaumer (Hrsg.), Internationale und demokratische Perspektiven auf Inklusion und Chancengerechtigkeit (S. 113–120). Klinkhardt.

Badstieber, B., & Amrhein, B. (Hrsg.). (2022). (Un-)mögliche Perspektiven auf herausforderndes Verhalten in der Schule. Theoretische, empirische und praktische Beiträge zur De- und Rekonstruktion des Förderschwerpunkts Emotionale und Soziale Entwicklung. Beltz Juventa.

Goethe-Universität Frankfurt
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Institut für Sonderpädagogik
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
D-60629 Frankfurt am Main