Dynamisches Testen als Perspektive für förderdiagnostische Entscheidungen in der Schule
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Dynamisches Testen als Perspektive für förderdiagnostische Entscheidungen in der Schule
Testdiagnostische Zugänge werden im Rahmen einer förderdiagnostischen Debatte für eine fehlende Ableitbarkeit von Aussagen zu Potentialen und benötigter Unterstützung kritisiert.
In diesem Zusammenhang kann der Ansatz des dynamischen Testens eine vielversprechende Innovation im förderdiagnostischen Prozess darstellen. Im Zuge des dynamischen Testens wird durch die Verbindung von Messung und Förderung versucht, Einblicke in die Problemlöseprozesse von Kindern zu erhalten und Lernpotentiale zu identifizieren. Im Projekt soll das Konzept des dynamischen Testens im Rahmen der Erfassung des Rechnens angewendet und untersucht werden, inwiefern das dynamische Testen Vorzüge gegenüber traditionellen Zugängen im Hinblick auf die Gestaltung von Förderempfehlungen hat. Zunächst sollen daher ausgewählte Lehrkräfte mit Bezug auf ein im Projekt entwickeltes dynamisches Testinstrument fortgebildet werden. Daran anschließend wird in einem experimentellen Kontrollgruppendesign untersucht, inwiefern es den im dynamischen Testen geschulten Fachkräften besser gelingt, Förderempfehlungen auf Grundlage selbst erfasster Informationen über ausgewählte lernschwache Schüler:innen im Rahmen eines Fördergutachtens auszusprechen. Die Ergebnisse können zur Verbesserung von Förderdiagnostik durch dynamisches Testen beitragen.
Das Projekt DYNAMIK bearbeitet folgende Forschungsfragen:
- Zeigen sich Vorteile des dynamischen Testens gegenüber statusdiagnostischen Verfahren mit Bezug auf Inhalte, Differenzierungsgrad und theoretische Fundierung der Beschreibung des Entwicklungsstands in Förderplänen?
- Führt ein höherer Differenzierungsgrad zu einer passgenaueren und stärker theoriegeleiteten Förderplanung?
- Wie moderieren Lehrkraftmerkmale (Einstellung zur Diagnostik, epistemologische Überzeugungen und Qualifikation) die Güte der Förderempfehlungen?
- Wie moderieren Lernausgangslagen und kognitive Voraussetzungen der Lernenden die Güte der Förderempfehlungen?
Das Projekt verbindet quantitative und qualitative Forschungsmethoden:
Quantitativ: Durchführung von quantitativen Screening auf Kindebene: Die Testmaterialien umfassen die Verfahren (AGTB 5-12; DEMAT 2+/3+; CFT 1-R) und werden als Screeninginstrumente zur Auswahl der Zielkinder sowie zur Kontrolle von konfundierenden Variablen benötigt.
Qualitativ: Lehrkräfte sollen anschließend eine Förderempfehlung (a: ein Gutachten zum Entwicklungsstand und b: eine Förderplanung) für jeweils drei der im Screening identifizierten Kinder erstellen. Die Dokumente werden im Anschluss inhaltsanalytisch aufbereitet und verglichen.
Quantitativ + Qualitativ: Gemeinsame Auswertung der qualitativen und quantitativen Daten zur Beantwortung der Hauptforschungsfragen.
Status:
Leibniz Universität Hannover: abgeschlossen
Universität Potsdam: abgeschlossen
Universität Hildesheim: November 2021- Januar 2025
Leibniz Universität Hannover
Universität Hildesheim
Universität Potsdam
Prof. Dr. Moritz Börnert-Ringleb / Professur für Pädagogik bei Beeinträchtigung des Lernens / Leibniz Universität Hannover / Philosophische Fakultät / moritz.boernert-ringleb(at)ifs.uni-hannover.de
Prof.in Dr.in Claudia Mähler / Universität Hildesheim / Institut für Psychologie /maehler(at)uni-hildesheim.de
Prof. Dr. Jürgen Wilbert / Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik im Kontext inklusiver Bildung: Förderschwerpunkt Lernen/ Institut für Erziehungswissenschaften / Universität Münster / juergen.wilbert(at)uni-muenster.de
TEAM
Das Projekt DYNAMIK ist ein Verbundprojekt, das an mehreren Standorten unterschiedliche Teilprojekte bearbeitet.
Prof. Dr. Moritz Börnert-Ringleb
Projektleitung
Teilprojekt A am Standort Hannover
moritz.boernert-ringleb(at)ifs.uni-hannover.de
Prof.in Dr.in Claudia Mähler
Projektleitung
Teilprojekt C am Standort Hildesheim
maehler(at)uni-hildesheim.de
Prof. Dr. Jürgen Wilbert
Projektleitung
Teilprojekt B am Standort Potsdam
juergen.wilbert(at)uni-muenster.de
Taina Gabriel
Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A am Standort Hannover
taina.gabriel(at)ifs.uni-hannover.de
Ante Pavic
Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt B am Standort Potsdam
pavic(at)uni-potsdam.de
Linda Kuhr
Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt B am Standort Potsdam
linda.kuhr(at)uni-potsdam.de
Katja Köhlken
Wissenschaftliche Mitarbeit Teilprojekt C am Standort Hildesheim
koehlkenk(at)uni-hildesheim.de
VERÖFFENTLICHUNGEN
Erste Veröffentlichungen aus dem Projekt finden Sie bald hier.
Goethe-Universität Frankfurt
Fachbereich Erziehungswissenschaften
Institut für Sonderpädagogik
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
D-60629 Frankfurt am Main