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Förderorientierte Diagnostik im inklusiven mathematischen Anfangsunterricht – Entwicklung, Erprobung, Evaluation und Dissemination eines Qualifizierungsprogramms für Lehrkräfte und Fortbildende

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Forschungsmethode
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Förderorientierte Diagnostik im inklusiven mathematischen Anfangsunterricht – Entwicklung, Erprobung, Evaluation und Dissemination eines Qualifizierungsprogramms für Lehrkräfte und Fortbildende

In dem gestaltungsorientierten Forschungsprojekt werden Veranstaltungsmodule für einen förderorientierten, diagnostisch fundierten inklusiven mathematischen Anfangsunterricht evidenzbasiert erarbeitet, systematisch evaluiert, zu einem Qualifizierungsprogramm ausgearbeitet und in Kooperation mit Praxispartnern erprobt sowie gezielt in die Praxis disseminiert.

In der ersten Phase werden zwei Ansätze formativen Assessments mit mathematisch gehaltvollen und diagnostisch ergiebigen Aufgaben von hoher curricularer Validität auf der Ebene der Lehrkräfte (N=100) und Schüler:innen (Jahrgangsstufen 1 und 2) vergleichend evaluiert: In der Variante „Födima-PI“ (planned for interaction) lernt die Lehrkraft, Förderaktivitäten zu entwickeln, in der Variante „Födima-CE“ (curriculum embedded) setzt sie vorbereitete Diagnose- und Förderaufgaben ein. Die Ergebnisse werden für eine Revision der Veranstaltungsmodule genutzt und in Phase 2 zu einem Qualifizierungsprogramm für Multiplikator:innen ausgearbeitet, durch das 150 Lehrkräfte fortgebildet werden (Phase 3). Effekte werden auf der Ebene der Teilnehmenden im Qualifizierungsprozess selbst und beim Transfer in die Schulpraxis erfasst.

Das Projekt geht der Frage nach, wie Lehrkräfte und Multiplikator:innen für eine fachlich fundierte förderorientierte Diagnostik effektiv qualifiziert und wie erfolgreiche Transferprozesse in die Praxis systematisch unterstützt werden können.

Phase 1: Entwicklung, Durchführung und Evaluation zweier Qualifikationsmaßnahmen für Lehrkräfte

1.1 Wie bewerten Lehrkräfte die jeweiligen Konzepte?

1.2 Wie fallen Effekte im Hinblick auf Einstellungen und fachdidaktisches Wissen und Handeln aus?

1.3 Wie wirksam sind die Konzepte im Hinblick auf die Entwicklung mathematischer Basiskompetenzen, motivationaler Variablen und des Selbstkonzepts von Schüler:innen?

Phase 2: Entwicklung und Durchführung des Qualifizierungsprogramms für Multiplikator:innen

2.1 Wie bewerten Multiplikator:innen das Konzept?

2.2 Wie entwickeln sich deren gegenstandsbezogene fortbildungsfachdidaktische Kompetenzen?

2.3 Wie konzepttreu erfolgt die Umsetzung der Veranstaltungsreihe?

Phase 3: Durchführung der Qualifikationsmaßnahme für Lehrkräfte durch Multiplikator:innen

3.1 Welche Effekte bewirkt die Veranstaltungsreihe bei Lehrkräften?

3.2 Welche Bedingungen erweisen sich für eine nachhaltige Veränderung von Einstellungen, Wissen und Handeln der Lehrkräfte als förderlich?

Das Projekt nutzt einen Mixed-Methods Ansatz zur Verbindung von quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden.

Die Erhebungsinstrumente werden hier exemplarisch für Phase 1 aufgeführt, gegliedert nach den zu beantwortenden Forschungsfragen. Die genutzten Instrumente in Phase 2 und 3 entsprechen denen von Phase 1, werden jedoch im Hinblick auf die veränderten Inhalte adaptiert (z. B. fortbildungsfachdidaktische Kompetenzen). Effekte auf Ebene der Schüler:innen werden ausschließlich in Phase 1 erfasst.

1.1 Wie bewerten Lehrkräfte die jeweiligen Konzepte?

Fragebögen: Akzeptanz, Praktikabilität, Machbarkeit, wahrgenommener Lernerfolg der Schüler:innen, Identifikation (Meudt et al., 2020; Allen & Meyer, 1990; Eigenkonstruktion)

1.2 Wie fallen Effekte im Hinblick auf Einstellungen und fachdidaktisches Wissen und Handeln aus?

Fragebögen: Fachdidaktisches Wissen, selbstberichtete Unterrichtspraktiken, Selbstwirksamkeit, Implementationstreue, zukünftige Nutzung, Kompetenzerleben; Einstellungen zu Diagnostik, Inklusion und differenzierter Förderung; Evaluation der Veranstaltungen und Praxisumsetzung (Brandt, 2021; Korten et al., 2019; Schwarzer & Jerusalem, 1999; Meudt et al., 2020; Jerusalem et al., 2009; Hebbecker & Souvignier, 2018; Junker et al., 2020; Eigenkonstruktion)

Interviews: Selbstberichtete Unterrichtspraktiken (Eigenkonstruktion)

1.3 Wie wirksam sind die Konzepte im Hinblick auf die Entwicklung mathematischer Basiskompetenzen, motivationaler Variablen und des Selbstkonzepts von Schüler:innen?

standardisierte Testverfahren und Fragebögen: Mathematische Fähigkeiten, Wortschatz, kognitive Motivation, Selbstkonzept, induktives Denken (Basis-Math 1-2, Grazer Wortschatztest, NFC-KIDS, FEESS 1-2, CFT-R)

Es wurden Fortbildungsveranstaltungen zu zwei unterschiedlich stark strukturierten Ansätzen formativen Assessments (curriculum-embedded assessment (CE) vs. planned-for-interaction assessment (PI)) entwickelt, umgesetzt und vergleichend evaluiert.

Auf Ebene der Schüler:innen zeigte sich ein leichter Vorteil der Variante CE im Hinblick auf die Leistungsentwicklung, während sich bei der kognitiven Motivation ein leichter Vorteil der Variante PI zeigte. Für das schulische Selbstkonzept ergaben sich keine Unterschiede. Beide Ansätze wurden seitens der Lehrkräfte positiv evaluiert und führten zu einer verstärkten Nutzung unterschiedlicher Assessmentmethoden. Im direkten Vergleich wurde der Ansatz CE, insbesondere mit Blick auf die Handlungssicherheit, etwas besser bewertet. Interviews zeigten spezifische Vorteile des Ansatzes CE bezüglich zeitlicher und personeller Ressourcen verglichen mit Vorteilen des Ansatzes PI im Hinblick auf eine höhere Verstehens- und Prozessorientierung sowie stärkerer Individualisierung.

Die Fortbildungsveranstaltungen und Materialien wurden im Sinne einer zeitlich versetzten und systematischen Kombination beider Ansätze genutzt und zu einem Qualifizierungsprogramm für Multiplikator:innen ausgearbeitet.

Status: laufend

Laufzeit des Projekts: Mai 2021 – April 2026

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Technische Universität Dortmund

Prof. Dr. Marcus Nührenbörger / Westfälische Wilhelms-Universität Münster / Fachbereich 10 – Mathematik und Informatik / Institut für grundlegende und inklusive mathematische Bildung / Johann-Krane-Weg 39 / 48149 Münster / nuehrenboerger(at)uni-muenster.de

Downloads / Links

Hier geht es zur Seite von “PIKAS” (Prozessbezogen – Inhaltsbezogen – Kompetenzorientiert – Anregung Fachbezogener Schulentwicklung) des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik. 

Mathe inklusiv mit PIKAS

Weiterführende Informationen auf der Seite „Mathe inklusiv mit PIKAS“ des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik.

Projektfilm FÖDIMA

Der Projektfilm zu FÖDIMA ist auf der Seite des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik verfügbar.

Team

Das Projekt FÖDIMA ist ein Verbundprojekt, das an mehreren Standorten unterschiedliche Teilprojekte bearbeitet. 

Auf diesem Bild ist Prof. Dr. Marcus Nührenbörger zu sehen. Er ist für die Verbundkoordination und Projektleitung Teilprojekt B am Standort Münster zuständig.

Prof. Dr. Marcus Nührenbörger

Verbundkoordination und Projektleitung
Teilprojekt B am Standort Münster

nuehrenboerger(at)uni-muenster.de

Das Bild zeigt Prof. Dr. Elmar Souvignier. Er trägt eine Brille und steht vor einem grünen Hintergrund. Er gehört auch zur Projektleitung für das Teilprojekt B am Standort Münster

Prof. Dr. Elmar Souvignier

Projektleitung
Teilprojekt B am Standort Münster

elmar.souvignier(at)uni-muenster.de

Auf diesem Bild ist Prof. Dr. Christoph Selter zu sehen. Er lächelt freundlich in die Kamera. Er gehört auch zur Projektleitung für das Teilprojekt A am Standort Dortmund.

Prof. Dr. Christoph Selter

Projektleitung
Teilprojekt A am Standort Dortmund

christoph.selter(at)tu-dortmund.de

Auf diesem Bild ist Celine Linker zu sehen. Sie lächelt in die Kamera und trägt eine Brille. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Teilprojekt A am Standort Dortmund

Celine Linker

Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A am Standort Dortmund

jeanne-celine.linker(at)tu-dortmund.de

Das Bild zeigt Larissa Aust. Sie steht lächelnd vor einem grünen Hintergrund. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Teilprojekt B am Standort Münster

Larissa Aust

Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt B am Standort Münster

larissa.aust(at)uni-muenster.de

In diesem Bild ist Janina Lenhart zu sehen. Sie steht vor einer weißen Wand und lächelt freundlich in die Kamera. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Teilprojekt B am Standort Münster

Janina Lenhart

Wissenschaftliche Mitarbeit Teilprojekt B am Standort Münster

Jlenhart(at)uni-muenster.de

Das Bild zeigt Jana Schiffer. Sie lächelt in die Kamera. Jana Schiffer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Teilprojekt B am Standort Münster

Jana Schiffer

Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt B am Standort Münster

jana.schiffer(at)uni-muenster.de

Das Bild zeigt M. Ed. Sina Römer-Ruelmann. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin

M. Ed. Sina Römer-Ruelmann (pausiert derzeit)

Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A am Standort Dortmund

sina.roemer-ruelmann(at)math.tu-dortmund.de

Das Bild zeigt Dr.in Luise Eichholz. Sie ist assoziierte wissenschaftliche Mitarbeiterin am Teilprojekt A

Dr.in Luise Eichholz

Assoziierte Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A am Standort Dortmund

luise.eichholz(at)mathematik.tu-dortmund.de

Das Bild zeigt Andrea Baldus. Sie trägt eine Brille und lächelt freundlich in die Kamera. Sie ist assoziierte wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Teilprojekt A

Andrea Baldus

Assoziierte Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A am Standort Dortmund

andrea.carina.baldus(at)math.tu-dortmund.de

Das Bild zeigt Ben Weiß. Er lächelt in die Kamera und steht vor einem weißen Hintergrund.

Ben Weiß

Assoziierte Wissenschaftliche Mitarbeit
Teilprojekt A am Standort Dortmund

bweiss(at)mathematik.tu-dortmund.de

Transferprodukte und Praxismaterialien

Hier finden Sie die im Projekt entwickelten Materialien sowie Hintergrundinformationen zum Konzept der förderorientierten Diagnostik mit FÖDIMA.

Hier finden Sie Folien und Begleitmaterialien für Multiplikator:innen zur Veranstaltungsreihe „Förderorientierte Diagnostik im Mathematikunterricht“

Födima-Kartei

Die FÖDIMA-Kartei mit Diagnose- und Förderanregungen zur Arithmetik in Klasse 1 und 2.

FÖDIMA – Diagnostizieren und Fördern im mathematischen Anfangsunterricht

 Hintergrundwissen, Diagnose- und Förderanregungen Arithmetik Klasse 1 und 2. 

Veröffentlichungen

Eichholz, L., Linker, C. & Schiffer, J. (2023). Födima – Förderorientierte Diagnostik im (inklusiven) mathematischen Anfangsunterricht. Beiträge zum Mathematikunterricht 2022. http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-23227

Eichholz, L., & Linker, J.-C. (2023). FÖDIMA – Förderorientierte Diagnostik im (inklusiven) mathematischen Anfangsunterricht. In A. S. Steinweg (Hrsg.), Grundlegende Kompetenzen sichern: Lernende und Lehrende im Blick. Tagungsband des AK Grundschule in der GDM 2023 (S. 85-88). University of Bamberg Press. https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/91231

Linker, J.-C., & Selter, C. (2023). Teachers’ self-reported teaching practices in formative assessment. In P. Drijvers, C. Csapodi, H. Palmér, K. Gosztonyi, & E. Kónya (Eds.), Proceedings of the Thirteenth Congress of the European Society for Research in Mathematics Education (CERME13) (pp. 4010–4011). Alfréd Rényi Institute of Mathematics and ERME. https://hal.umontpellier.fr/hal-04430809v1/document.

Eichholz, L., Linker, J.-C., Aust, L., Hess, P. Nührenbörger, M., Römer, S., Selter, C., Souvignier, E. & Wember, F. (2022). Formative Assessment in early mathematics teaching – a comparison of two different approaches. Proceedings of the Twelfth Congress of the European Society for Research in Mathematics Education (CERME12). Verfügbar unter: https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-03753468.

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Fachbereich Erziehungswissenschaften
Institut für Sonderpädagogik
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
D-60629 Frankfurt am Main