Im Projekt werden zu den in der Praxis erprobten und Rasch-skalierten Verfahren ILEA T drei ergänzende Diagnosebausteinen (DBS) sowie darauf aufbauende Förderanregungen (FÖA) für die Bereiche Frühe Literalität, Frühe Mathematik und psycho-soziales Wohlbefinden für Kinder mit erheblichen domänenspezifischen Lern- und Entwicklungsherausforderungen in Kooperation mit Praxispartner:innen entwickelt.

Sprachliche Fähigkeiten von Kindern sind zentral für deren Bildungserfolg. Daher adressieren unterschiedliche früh-/heil-/sonder-/schulpädagogische sowie medizinisch-therapeutische Institutionen und Akteure die Entwicklung, Förderung und ggf. Therapie dieser Fähigkeiten. Die Maßnahmen sind jedoch oft nur wenig aufeinander bezogen, da sie auf verschiedenen Verantwortlichkeiten und Finanzierungen beruhen (SGB, Heilmittel, Kultus). Dies führt für die Eltern, aber auch für die Fachkräfte in Kitas und Schulen zu einer unübersichtlichen Situation und beeinträchtigt den Erfolg dieser Maßnahmen.

Überspitzt formuliert sind Inklusionsmodelle entweder teilhabeorientiert oder evidenzbasiert, aber nicht beides gleichzeitig. Kritik entzündet sich insbesondere am evidenzbasierten Stufenmodell Response-To-Intervention (RTI), da RTI durch die strikte Trennung Grundschul- und Sonderpädagogik zu einer Abgabe der Verantwortung für Schüler_innen mit Behinderung führe und somit deren Teilhabe am Unterricht riskiere. Das Projekt legte mit diesem Antrag ein partizipations- und anerkennungsorientiertes Modell (PARTI-Modell) vor, in dem Lehrkräfte beider Professionen ihren Unterricht gleichzeitig teilhabeorientiert und evidenzbasiert planten und durchführten.